Züricher Kanton stellt Spielautomaten auf
Veröffentlicht von Jens Pfeifer am Thursday, 24. June, 2021
Das neue Glücksspielgesetz von 2019 forderte von allen Kantonen, ihr Gesetz auf das bundesweite Glücksspielgesetz abzustimmen. Aus diesem Grund durften die Bürger im Kanton Zürich abstimmen. Die Mehrheit ist für das Aufstellen von Glückspielautomaten.
Das im Jahr 2019 entstandene Glücksspielgesetz verlangt von den einzelnen Kantonen in der Schweiz, dass sie die drei großen Glücksspielbereiche Casino, Spielautomaten und Lotterie entweder verbieten oder erlauben. So kam es, dass im Kanton Zürich die Bürger befragt wurden. Das Ergebnis war eindeutig: 65 Prozent der Bürger sind für das Aufstellen von Spielautomaten.
Diese Entscheidung müssen die Politiker zwar annehmen, besonders zufrieden sind sie damit aber nicht. Besonders die EVP und die Grünen sind mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Sie befürchten, dass auch die sogenannten Geschicklichkeitsautomaten zu einer Spielsucht führen können. Aus diesem Grund wäre ihnen ein anderes Ergebnis lieber gewesen.
Die FDP und die SP freuen sich über das Ergebnis und befürchten keine Spielsucht. Schließlich dürfen nicht die reinen Geldspielautomaten, sondern nur die Geld-Geschicklichkeitsspielautomaten aufgestellt werden. Bei diesen Automaten können die Spieler ihre Fertigkeiten verbessern und so gezielt Einfluss auf ihren Gewinn nehmen.
Präventionskosten werden von den Betreibern übernommen
Die SP betonte, dass alle Betreiber von den Glücksspielautomaten zehn Prozent der Bruttoerträge abführen müssen. Dieses Geld wird in Zukunft für die Prävention von Spielsucht und auch für die Bekämpfung dieser verwendet. Somit sieht diese Partei kein Problem, wenn die Automaten ab dem nächsten Jahr aufgestellt werden.
Mark Wisskirchen von der EVP sieht es allerdings anders. Er ist nicht nur Kantonsrat, sondern auch Geschäftsführer der EVP und ist der Meinung, dass es besser wäre, das Glücksspiel von Beginn an zu unterdrücken anstatt eine entwickelte Spielsucht zu bekämpfen. Somit ist er vom Abstimmungsergebnis sehr enttäuscht.
Grüne fordern Studie
Zwar sind auch die Grünen nicht wirklich mit dem Aufstellen von Spielautomaten begeistert, da auch sie eine Spielsucht befürchten. Im Vergleich zur EVP fordern sie eine Studie, die für drei Jahre ausgelegt ist und ermitteln soll, wie eine Glücksspielsucht entstehen kann und wie man dieser vorbeugt. Dank dieser so erhaltenen Erkenntnisse wäre es möglich, ein sicheres Glücksspiel anzubieten. Und nicht zuletzt gibt es bereits in anderen Gebieten der Schweiz ebenfalls Spielautomaten und dort hätte sich keine Glücksspielsucht entwickelt.
Die FDP-Kantonsrat hat zudem darauf hingewiesen, dass trotz dieser neuen Entscheidung immer noch das bundesweite Glücksspielgesetz gültig ist. In diesem wurde ein Einsatzlimit und eine Höchstgrenze für Gewinne festgesetzt. Dies soll ausreichen, damit die Spieler keine Spielsucht entwickeln. Zudem lernen die Spieler im Laufe der Zeit dazu und können so mehr gewinnen. Auch dies wäre ein Beweis, dass die Geld-Geschicklichkeitsspiele nicht zu einer Spielsucht führen. Als gefährlicher werden die Automaten angesehen, die zufällig einen Gewinn auszahlen.