Wynn stellt Re-Opening-Plan vor

Veröffentlicht von Jens Pfeifer am Thursday, 30. April, 2020

Das US-Glücksspielunternehmen Wynn Resorts (Las Vegas) hat den Bundesstaat Nevada zu einer Aufhebung des Corona-Lockdowns aufgefordert. Im gleichen Atemzug wurde ein Re-Opening-Plan mit Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus vorgestellt.

Der Las Vegas Strip von oben bei Nacht.

Der Casinoriese fordert eine schrittweise Wiedereröffnung ab Mitte Mai. ©Pixabay/Pexels

Der 23-seitige Katalog trägt den Namen „Wynn Las Vegas Health & Sanitation Program“ und wurde laut eigenen Angaben in Zusammenarbeit mit medizinischen Experten erarbeitet. Involviert waren drei führende Ärzte des öffentlichen Gesundheitswesens sowie mehrere Stipendiaten der Georgetown und Johns Hopkins University. CEO Maddox gibt an, sich binnen letzter Wochen fast täglich mit den Fachleuten getroffen zu haben.

Wissenschaftliche Fakten könnten „auf sichere Art und Weise aus dieser Situation herausführen“, so der Geschäftsführer. Man sei sich einig geworden, dass eine schrittweise Wiedereröffnung ab Mitte Mai die richtige Lösung sei, um den millionenschweren Verlusten entgegenzuwirken. Die Gesundheit von Mitarbeitern und Kunden habe dabei die höchste Priorität.

Die Anzahl an Spieltischen und Mitarbeitern soll auf ein Minimum reduziert werden. Außerdem werden Schulungen für das Personal eingeführt, die in Kooperation mit dem Southern Nevada Health District (SNHD) stattfinden sollen. Konkret ginge es um die Vermittlung von Primärmaßnahmen und wie Covid-19-Fälle „schnellstmöglich“ zu melden sind. Die Schulungen sollen sich dabei je nach Verantwortungsbereich der Mitarbeiter unterscheiden.

Fiebermessungen und Schutzmasken

Eine der ersten Maßnahmen, die vorgeschlagen werden, ist die Installation von Wärmebildkameras, um regelmäßige Fiebermessungen durchzuführen. Personen, die durch erhöhte Temperatur auffallen, sollen ein zweites Mal in einem gesonderten Medizinbereich untersucht werden. Sofern sich das erste Ergebnis bestätigt, werden Platzverweise erteilt.

Um optimalen Infektionsschutz zu garantieren, soll eine umfassende Mundschutzpflicht gelten. Außerdem gelten eine Reihe von Hygienemaßnahmen. Gäste und Mitarbeiter sollen sich nicht ins Gesicht fassen. Desinfektionsmittel werden an allen wichtigen Eingängen und Kontaktpunkten verfügbar sein. Auch Spieltische und Spielequipment sollen regelmäßig desinfiziert werden.

Ein weitere Punkt ist die physischen Distanzierung. Mindestabstände von zwei Metern zwischen Einzelpersonen, Zweier-Personengruppen und Mitarbeitern sollen das Infektionsrisiko minimieren. Wie aus dem Re-Opening-Plan hervorgeht, werden Schilder auf dem Geländer kontinuierlich an die Maßnahmen erinnern. Außerdem sollen Tablets erklären, wie Atemschutzmasken oder Handschuhe richtig anzuwenden und zu entsorgen sind. Eine Antwort der Regierung zu den Vorschlägen, bleibt abzuwarten.

Kosten von 3 Millionen pro Tag

Während Unternehmen wie Caesars und MGM zurzeit von Gewerkschaften vorgeworfen wird, ihre Angestellten durch Lohnkürzungen und Kündigungen im Stich zu lassen, hat Wynn allen Mitarbeitern volle Lohnfortzahlungen in der Krise gewährt. Wynn gehörte außerdem zu den ersten Unternehmen, die ihren Betrieb bereits vor dem Lockdown freiwillig einstellen wollten.

Obgleich die Kosten laut CEO Maddox zurzeit bei 3 Mio. US-Dollar pro Tag liegen, hätten die Maßnahmen „Leben gerettet“. Es sei nun jedoch notwendig, der wirtschaftlichen Talfahrt durch eine schrittweise Lockerung der Schutzvorkehrungen ein Ende zu setzen. Man müsse auf „sichere und nachhaltige Weise wieder auf die Beine kommen“. Auch die Bürgermeisterin von Las Vegas, Carolyn Goodman, forderte zuletzt die Wiedereröffnung.