UKGC: Verstöße bei Online-Casinos

Veröffentlicht von Jens Pfeifer am Tuesday, 24. May, 2022

Eine Glücksspielaufsicht hat nicht nur die Aufgabe, neue Lizenzen zu vergeben. Die Behörde muss sich auch darum kümmern, dass die festgesetzten Lizenzbedingungen eingehalten werden. Deshalb finden immer wieder Untersuchungen statt, die Verstöße der Glücksspielanbieter ermitteln. Derzeit betrifft es zwei Anbieter, die in Großbritannien mehrere Hundert Online-Casinos betreiben.

Eine Hand greift nach aufgehängten Geldscheinen.

Die UKGC hat Verstöße gegen Anti-Geldwäsche-Vorschriften festgestellt. ©mohamed_hassan/Pixabay

Beide Anbieter haben fast gegen die gleichen Lizenzbedingungen verstoßen. So hat die UKGC ermittelt, dass sich beide Unternehmen nicht an die Bedingungen gehalten haben, dass sie selbstständig eigene Maßnahmen gegen Geldwäsche entwickeln und auch durchführen müssen. Diese Aufgaben hätten jedoch Glücksspielanbieter. Selbst festgesetzte Vorschriften müssen vom Glücksspielkonzern zwingend angewandt werden.

Zwar haben die Unternehmen eigene Vorschriften erlassen, aber nicht effektiv genug angewandt. Das geht zumindest aus der Pressemitteilung der britischen Glücksspielaufsicht. hervor. In dieser gibt es zusätzlich zwei Berichte, die detailliert zeigen, gegen welche Lizenzbedingungen die Unternehmen verstoßen haben und zu welchen Folgen dies führen kann. So bemängelt die UKGC, dass die Spieler nicht ausreichend vor einem finanziellen Schaden geschützt wurden.

In erster Linie trifft dies auf die Verhinderung von Geldwäsche zu. In diesen Bereich fällt auch die Verhinderung von Terrorismusfinanzierung. Die von der Aufsichtsbehörde festgelegten Regeln wurden nicht in einem ausreichenden Maße angewandt. Das hat die UKGC sowohl bei Progress Play Limited als auch bei Jumping Gaming Limited festgestellt. Deshalb kam es zu hohen Strafen.

Jumping Gaming Limited zahlt 500.000 GBP

Der Glücksspielkonzern Jumping Gaming Limited erhielt eine Strafe in Höhe von 500.000 GBP. Die Verstöße fanden vorwiegend im Jahr 2020 statt. Im Sommer 2020 gab es einen Hinweis, dem die Aufsichtsbehörde ab September 2020 nachging. Im Rahmen der Ermittlungen wurden die oben erwähnten Verstöße festgestellt. Nachdem das Unternehmen neue Maßnahmen kreierte, um ähnliche Vorfälle für die Zukunft zu verhindern, wurde die Strafe reduziert festgesetzt.

Progress Play Limited muss nur 175.000 GBP zahlen. Auch dieser Konzern hat sofort nach der Überprüfung eigene Vorschriften erlassen, um in Zukunft effektiver gegen eventuelle Geldwäsche vorgehen zu können. Trotzdem hat die UKGC gegen diesen Anbieter zusätzlich eine Provision von über 12.000 GBP festgesetzt. Aus welchen besonderen Gründen dies geschah, verrät die Pressemitteilung jedoch nicht.

Progress Play hat zusätzlich gegen soziale Verantwortung verstoßen

Abgesehen davon, dass beide Unternehmen zu wenig unternommen haben, um die eigenen Regeln umzusetzen, wurde bei Progress Play Limited ein weiterer Verstoß festgestellt: Vom Kunden eingereichte Unterlagen wurden nicht ausreichend überprüft. Zudem durften die Spieler während der Prüfungsphase weiterhin Einsätze tätigen und spielen. Das hätte laut UKGC nicht passieren dürfen.

Ebenfalls war es bei Progress Play möglich, dass die Spieler höhere Einsätze tätigten als sie laut Unterlagen verdienten. Damit hat der Konzern gegen die soziale Verantwortung verstoßen. Hierzu zählt aber auch, dass keine Protokolle angefertigt wurden, die eine durchgeführte Kommunikation mit den Spielern und die festgesetzten Maßnahmen für betroffene Spieler dokumentiert.