SPD-Fraktion fordert Casino in Düsseldorf

Veröffentlicht von Jens Pfeifer am Friday, 27. September, 2019

Aufgrund der geplanten Spielhallenreduktion hat die SPD-Fraktion im NRW-Landtag Düsseldorf den Bau eines landgestützten Casinos gefordert. Da Köln als geplanter Standort ausfällt, sei dies eine ideale Alternative, um zusätzliche Einnahmen zu generieren und gleichzeitig den Spielerschutz zu fördern. Hier die wichtigsten Infos.

Das Präsidentenschlösschen an der Düsseldorfer Cecilienallee.

Laut SPD sei das Präsidentenschlösschen an der Cecilienallee der ideale Casino-Standort. (©Wikipedia)

Laut dem SPD-Landtagsabgeordneten Markus Weske ist das „Präsidentenschlösschen“ der Bezirksregierung an der Düsseldorfer Cecilienallee 2 der ideale Standort für ein landgestütztes Casino. Der Politiker präsentierte den Vorschlag in der Kabinettssitzung am vergangenen Dienstag. Hier hat die Landesregierung Nordrhein-Westfalens unter anderem ein neues Spielbankengesetz verabschiedet. Demnach sollen alle bisherigen Casino-Standorte (Dortmund, Duisburg, Bad Oeyenhausen und Aachen) weiter erhalten werden, während der ursprünglich geplante Zusatzstandort in Köln aufgrund bauchtechnischer Schwierigkeiten ganz ausscheidet. Die Anzahl der landbasierten Casinos soll aber dennoch auf insgesamt sechs erhöht werden.

Zum Verständnis: Das Schlösschen der Bezirksregierung an der Cecilienallee 2 ist das historische Mutterhaus der NRW-Landtagsregierung, zudem handelt es sich um das ehemalige Wohnhaus des Regierungspräsidenten. Aktuell wird das Gebäude lediglich für Firmenpräsentationen und Empfänge genutzt.

An dieser Stelle sieht Weske finanzielle Optionen für Düsseldorf – ein Casino im Schlösschen der Bezirksregierung würde der Landeshauptstadt demnach jährliche Einnahmen von bis zu 10 Mio. Euro einbringen. Außerdem sei der nahegelegene Standort perfekt, um sich aktiv für den Spielerschutz zu engagieren. Der Bau sei in diesem Sinne ein „wichtiger Bestandteil des Glücksspielstaatsvertrages zum Schutz von Spielerinnen und Spielern“. Köln habe diese Chance laut Weske verpasst. Trotz einer fünfjährigen Vorbereitungszeit sei man dort „kein Stück weitergekommen“, die Chancen für Düsseldorf stünden dagegen „so gut wie nie“. Gegenüber der lokalen Tageszeitung WAZ betonte der Politiker:

“Das Schlösschen der Bezirksregierung an der Cecilienallee ist der ideale Platz für ein Spielcasino. Da die Regierungspräsidentin plant, ihre Beschäftigten aus den verschiedenen Dependancen an einem Standort auf dem ehemaligen Fachhochschulgelände in Golzheim zu konzentrieren, steht einem Casino in dem repräsentativen Präsidentenschlösschen und dem Plenarsaal nichts mehr im Weg.”

Auch die örtliche CDU-Fraktion unterstützt Weskes Idee. Die vier Düsseldorfer Landtagsabgeordneten Olaf Lehne, Marco Schmitz, Peter Preuß und Angela Erwin erklärten diesbezüglich in einer Pressemitteilung:

“Düsseldorf als Landeshauptstadt ist ein idealer Standort für ein weiteres Casino. Die Stadt ist im Fern- und Nahverkehr gut angebunden. Sie verfügt über eine lebendige Kulturszene und bietet mit den zahlreichen Hotels gute Übernachtungsmöglichkeiten für die Besucher eines Casinos. Eine Spielbank würde das kulturelle Profil unserer Stadt schärfen und die Wirtschaftskraft stärken.”

Geplante Spielhallen-Reduktion

Tatsächlich sieht sich Düsseldorf zukünftig mit erheblich weniger Einnahmen konfrontiert. Unzählige Spielhallen müssen aufgrund einer neuen Mindestabstandsregel von 350 Metern geschlossen werden. Der Abstand gilt sowohl zwischen den einzelnen Etablissements als auch in Bezug auf Kinder- und Jugendeinrichtungen und Schulen. In Düsseldorf sind zurzeit noch rund 100 Spielhallen an 65 Standorten aktiv. Bis zum 01. Juli 2021 soll die Anzahl auf 34 Spielhallen reduziert werden. Örtliche Anbieter kritisieren den Schritt, allen voran Merkur-Chef Paul Gauselmann. Der neue Hauptsponsor der Sportstadt Düsseldorf sieht hierein sogar einen „Totalverlust“. Die Umsetzung des Vorhabens scheint aber dennoch beschlossene Sache zu sein.