Portugiesen zahlen mehr für Online-Casinos

Veröffentlicht von Jens Pfeifer am Wednesday, 29. June, 2022

In Portugal waren Glücksspiele immer schon beliebt, weshalb diese 2015 legalisiert wurden. Allerdings sehen Experten eine Gefahr darin, dass Glücksspiele immer beliebter werden und die portugiesischen Spieler immer höhere Einsätze tätigen. An einer höheren Zahl von Spielern liegt es laut Glücksspielbehörde nicht.

Portugiesen geben täglich 1,7 Millionen Euro für Sportwetten und Casinospiele aus. ©top10-casinosites/Pixabay

Die portugiesische Glücksspielbehörde hat einen neuen Bericht veröffentlicht, der die Entwicklung des Glücksspiels verdeutlicht. Seit 2015 wurden mehrere Lizenzen vergeben – insgesamt handelt es sich um 26 Lizenzen, die sich auf 15 Anbieter verteilen. Das verdeutlicht, dass einige Anbieter mehrere Lizenzen besitzen. Diese verteilen sich wie in Deutschland auf Sportwetten und auf Glücksspiele.

Laut der neuen Statistik der Glücksspielbehörde hat sich die Beliebtheit der Glücksspiele in Portugal erhöht. So haben alle Spieler zusammen 12 Prozent mehr gesetzt als im letzten Quartal 2021. Im Vergleich zum gleichen Quartal des Vorjahres handelt es sich sogar um einen Anstieg von knapp 24 Prozent. Diese Entwicklung bereitet Experten sorgen.

Die Statistik der portugiesischen Glücksspielbehörde zeigt deutlich, dass der Anstieg von Sportwetten höher ist als beim Online-Casino. In erster Linie setzen die Spieler auf Fußballspiele. Weitere beliebte Sportarten sind Tennis und Basketball. Letztere Sportarten nehmen zusammen 25 Prozent ein, während Wetten auf Fußball immerhin einen Anteil von fast 70 Prozent einnehmen.

Glücksspielbehörde verrät Anteil der Altersgruppen

Abgesehen von der Verteilung der Einsätze hat die portugiesische Glücksspielbehörde auch verraten, wie sich die getätigten Einsätze auf das Alter der Spieler verteilt. So spielen über 64-Jährige am wenigsten. Die meisten Spieler sind zwischen 25 und 34 Jahre alt. Ältere Spieler bis 44 Jahren stellen mit 23 Prozent die nächstgrößte Gruppe dar.

Alle Spieler zusammen geben pro Tag 1,7 Millionen Euro aus. Diese hohe Summe macht den Experten Sorgen, zumal sich die Anzahl der Neuanmeldungen nicht erhöht hat. Vielmehr stagniert die Anzahl der Neuanmeldungen, was bedeutet, dass bereits registrierte Kunden mehr oder höhere Einsätze tätigen als sonst. Doch woran könnte diese Entwicklung liegen?

Corona stellte die letzten Jahre den Grund dar

In Portugal haben sich die Einsätze in den letzten beiden Jahren kontinuierlich erhöht. Ursprünglich lag die Begründung in der Corona-Pandemie, die immerhin zu einigen Lockdowns führte. Während dieser konnten viele nicht arbeiten und hatten somit wesentlich mehr Freizeit als üblich. Andere hingegen wurden ins Home-Office versetzt und konnten ebenfalls jederzeit spielen.

Trotz fehlender Lockdowns stiegen die Ausgaben weiter an. Das mag auch der Grund für die Besorgnis zu sein. Aus diesem Grund gehen Experten davon aus, dass sich die Regierung Portugals früher oder später mit dem Problem auseinandersetzen wird und neue Maßnahmen gegen eine Spielsucht ansetzt. Hierüber gibt es jedoch nach wie vor keine Pressemitteilung.