Österreich: Laut Studie Online Casinos derzeit im Aufschwung

Veröffentlicht von Jens Pfeifer am Thursday, 17. June, 2021

Das österreichische Marktforschungsunternehmen Branchenradar hat über seine neueste Studie bewiesen, dass während der Corona-Pandemie nur die Online Casinos eine Umsatzsteigerung wahrnehmen konnten. Die Spielhallen und Casinos vor Ort hingegen kämpfen seit Monaten mit Umsatzeinbußen, die teilweise sogar zu einem Verlust in der Bilanz führen. Woran das liegt, wurde von dem Unternehmen ebenfalls ergründet.

Spielautomaten stehen nebeneinander in einer Spielhalle.

Eine österreichische Studie beweist, dass die Online Casinos im Moment eine Umsatzsteigerung wahrnehmen. ©deluxtrade/Pixabay

Online Casinos konnten Steigerung verbuchen

Es verwundert kaum jemanden, dass die Online Casinos während der Corona-Pandemie eine Umsatzsteigerung verbuchen konnten. Immerhin war dies die einzige Möglichkeit, während der Pandemie zum Glücksspiel zu greifen. Deshalb konnten diese Glücksspielanbieter im Jahr 2020 eine Umsatzsteigerung von 7,5 Prozent erreichen. Das führte zu Bruttospielerträgen von 467 Millionen Euro.

Interessanterweise konnten auch die Online Buchmacher eine Umsatzsteigerung wahrnehmen, obwohl aufgrund der Corona-Pandemie zahlreiche Sportereignisse nicht stattfanden. Die Steigerung in diesem Bereich könnte ebenfalls daran liegen, dass die Wettfans zum Online Wettangebot griffen, sofern dieses verfügbar war. Vor Ort war es monatelang nicht möglich, Wetten abzugeben. Ebenso wurde festgestellt, dass sich die Einnahmen der Lotterien erhöhten. Immerhin konnte dieser Bereich einen Zuwachs von 1,2 Prozent verzeichnen. Somit lagen die Einnahmen bei 680 Millionen Euro.

Ortsansässige Casinos und Spielhallen erlebten Abschwung

Die ortsansässigen Casinos und Spielhallen hatten bei Weitem nicht so viel Glück und mussten in den letzten Monaten Umsatzeinbußen hinnehmen. Zwar gibt es in Österreich nur zwei Konzerne, die über eine Lizenz verfügen und somit Glücksspiele anbieten dürfen: Novomatic und Casinos Austria. Während Novomatic mehr als 100 Mitarbeitern kündigen musste, trifft Casinos Austria die derzeitige Situation in Österreich am stärksten.

Aufgrund der Ibiza-Affäre und dem hohen Anteil illegaler Glücksspiele muss der teilstaatliche Konzern Casinos Austria höchstwahrscheinlich den Großteil seiner Spielautomaten und Lotterie-Terminals abbauen. Diese Entscheidung trifft den Konzern enorm, da sich die Umsätze in Zukunft entsprechend verringern werden. Derzeit kämpfen beide Unternehmen nicht nur mit den negativen Folgen der Corona-Krise, sondern auch mit dem illegalen Angebot.

Laut der neuesten Studie mussten die landbasierten Unternehmen einen Umsatzrückgang von 39 Prozent akzeptieren. Die Glücksspiele, die im Rahmen des kleinen Glücksspiels angeboten werden dürfen, verzeichneten einen Rückgang von 30,5 Prozent. Ähnlich erging es dem Sportwettenbereich, der immerhin noch eine Minderung von knapp 15 Prozent erlebte. Aufgrund dieser Zahlen kam die Studie zum Schluss, dass in erster Linie die landbasierten Casinos und Spielhallen negativ durch die Corona-Krise getroffen wurden. Im Gegensatz hierzu konnten die Online Casinos einen Aufschwung erleben.

Es ist durchaus denkbar, dass auch in Zukunft die Online Casinos vom Aufschwung profitieren. Das liegt nicht nur an den Lockdowns, die inzwischen erledigt sind. Auch die Ibiza-Affäre macht Novomatic schwer zu schaffen und das illegale Glücksspiel nimmt ebenfalls zu. Das neue Gesetz, das Österreich ins Leben rufen möchte, soll dem zwar entgegenwirken. Ob dies jedoch funktioniert, wird erst die Zukunft zeigen.