Neue Hill-Wettlounge in CPA

Veröffentlicht von Jens Pfeifer am Wednesday, 12. August, 2020

Die Capital One Arena (CPA) in Washington D.C. hat als erste US-Sportarena eine eigene Wettlounge eröffnet. Betreiber ist der Londoner Wettgigant William Hill, der binnen letzter Jahre immer mehr in den Vereinigten Staaten expandierte. Für die neue Lounge im Heimstadion der Washington Wizards (NBA) und der Washington Capitals (NHL) haben sich die Organisatoren einiges einfallen lassen. Doch noch sorgt Corona für Abstriche.

US-amerikanische NFL-Spieler kämpfen um den Ball.

Seit der PASPA-Aufhebung im Mai 2018 dürfen US-Ligen Deals mit Wettpartnern eingehen. ©FotoshopTofs/Pixabay

Der Eigentümer der renommierten Multifunktionsarena, Ted Leonsis (Monumental Sports & Entertainment), hatte das Abkommen mit dem britischen Buchmacher schon im Oktober 2019 angekündigt. Die Gesundheitskrise und die Aussetzung des Spitzensports sorgten jedoch dafür, dass sich die Pläne immer wieder verzögerten. Noch immer ist der Bau der integrierten Lounge nicht komplett fertig gestellt.

Dennoch gibt es Grund zur Freude, denn die Abendkasse wurde provisorisch in ein William Hill-Wettbüro umfunktioniert. An sieben Wettschaltern und neun Wettterminals werden hier Wetten auf Profi- und Collegesport angenommen. Die Capital One Arena ist somit die erste aller US-Sportarenen, die ein derartiges Angebot aufweist. Außerdem handelt es sich um das erste landbasierte Sportbuch der Region, wo bisher nur mobile Wetten angeboten wurden.

An den Wettschaltern gelten allerdings strenge Corona-Schutzmaßnahmen. So ist das Tragen von Schutzmasken und Handschuhen für Mitarbeiter und Gäste Pflicht. Zudem müssen Regeln zum sozialen Abstand eingehalten werden. Darüber hinaus sind Hygieneregeln zu befolgen, hierfür stehen zum Beispiel Desinfektionsmittel bereit.

Auch wenn bisher noch nicht das volle Potenzial ausgeschöpft werden kann, bekundete Leonsis gegenüber ESPN seinen Stolz über die Fortschritte und den Partner William Hill. Dieser sei ein globaler Marktführer für ausgewöhnliche Sportwetterlebnisse und sicheres Spielen. In diesem Sinne könne man den Sportfans schon jetzt eine ebenso frische wie auch einzigartige Wetterfahrung bieten.

Neues Wett-Restaurant-Konzept

Wie bereits angekündigt, warten William Hill und die CPA mit einigen besonderen Wetterlebnissen auf. So wird die zweistöckige integrierte Lounge, die im Herbst fertiggestellt werden soll, mit einem eigenen Green Turtle-Restaurant auf. Wetten, Sport und Gastronomie sollen hier Hand in Hand laufen. Geöffnet ist auch während der Spielzeiten. Gäste können sowohl die Spiele als auch die Quoten beim Essen und Trinken am Bildschirm verfolgen.

Der Präsident von William Hill U.S., David Grolman, bezeichnete das Angebot als das beste Sportwett-Restaurant-Erlebnis des Landes. Bei diversen Gewinnaktionen sollen hier auch Dauerkarten verlost werden. Ob das neue Konzept hält, was es verspricht, bleibt allerdings noch abzuwarten.

US-Wetten immer mehr etabliert

Sportwetten waren in den USA jahrzehntelang illegal. Erst im Mai 2018 sorgte die Aufhebung des sogenannten PASPA-Gesetzes für die Legalisierung. Seitdem obliegt die Regulierung den einzelnen US-Staaten. 18 Länder haben seitdem Sportbücher eröffnet. Auch die großen US-Ligen NBA, NFL, MLB und NHL sind eine Vielzahl von Deals mit Buchmachern eingegangen. Zuletzt wurde zum Beispiel eine Partnerschaft zwischen FanDuel und den Denver Broncos besiegelt.

Dass die US-Ligen derartige Partnerschaften eingehen ist nicht selbstverständlich, denn gerade die Sportverbände hatten sich vehement gegen die Sportwetten eingesetzt. Auch das PASPA-Urteil wurde zu verhindern versucht. Die Verbände hatten darauf beharrt, dass eine Liberalisierung der Integrität des Sports schaden könnte. Inzwischen scheinen die Vorurteile weitestgehend abgebaut zu sein, wodurch ein milliardenschwerer Markt entstanden ist.