MGA präsentiert neue Automaten-Regeln

Veröffentlicht von Jens Pfeifer am Wednesday, 16. September, 2020

Um konforme Strukturen im Glücksspielsektor zu schaffen, hat die maltesische Glücksspielbehörde MGA (Malta Gaming Authority) neue Richtlinien für das Automatenspiel veröffentlicht. Die Vorschriften sollen die gesetzlichen Grundlagen ergänzen und bisherige Ungereimtheiten aus der Welt schaffen. Von den Regeln betroffen sind Casinos, Spielhallen und Gaststätten.

Glücksspielautomaten in einer Spielhalle.

Geldeinsätze und -gewinne sind für die Einstufung als Glücksspiel ausschlaggebend. ©DariaSannikova/Pexles

Ein wichtiger Punkt des Katalogs sind die Klassifizierungsregeln, es wird geregelt, welche Voraussetzungen dazu führen, dass ein Gerät tatsächlich als Spielautomat eingestuft wird. Es wird eine Unterscheidung zwischen Unterhaltungs- und Glücksspielautomaten vorgenommen. Demnach gilt jedes Gerät, welches ein elektronisches Display besitzt, als Unterhaltungsautomat. Vorerst nimmt die MGA an dieser Stelle noch keine Unterscheidung in Bezug auf Gewinnmöglichkeiten oder finanzielle Einsätze vor.

Weiterführend wird von der Behörde allerdings zwischen sogenannten Amusement Machines und Gaming Devices unterschieden. Bei letzteren stehen nun die finanziellen Schwerpunkte im Mittelpunk. Geldeinsätze und -gewinne sind hiernach die bedeutsamsten Parameter für die eindeutige Einstufung eines Gerätes als Glücksspielautomat. Alle Geräte, die den Spielern die Möglichkeit bieten, Geld einzusetzen und Geldgewinne zu erzielen fallen demnach in die Rubrik Glücksspiel.

Hier macht es keinen Unterschied, ob die Automaten elektronischer oder mechanischer Struktur sind. Ebenfalls als Glücksspiel gelten an dieser Stelle Spieltische, zum Beispiel für Poker. Außerdem fallen Automaten in die Rubrik, an denen Spieler Lose und Tickets erwerben können.

Spielzeuge und Smartphones im Blick

Die Behörde hebt hervor, dass derartige Automaten oder Spielsysteme nur von Unternehmen betrieben werden dürfen, die eine offizielle Lizenz von der MGA erhalten haben. Dasselbe gilt auch für den Verkauf von Spielautomaten. Bei Verstößen gegen die Vorschriften drohen empfindliche Geldbußen, außerdem greift das nationale Glücksspielgesetz des Inselstaats.

Nicht nur finanzielle Faktoren spielen bei der Klassifizierung von Spielautomaten eine tragende Rolle. Ein weiterer Absatz des Katalogs bezieht sich auf Glücksspielobjekte, die erst auf den zweiten als solche zu erkennen sind. Thematisiert werden hierbei unter anderem Spielzeuge für Kinder, die die gleichen Mechanismen wie Glücksspiele aufweisen. Auch Alltagsgegenstände wie Smartphones fallen in die Kategorie, da hiermit unter Umständen wetten platziert und Online Casinos besucht werden können.

Spielräume müssen gekennzeichnet sein

Auch die Räumlichkeiten in denen Glücksspiele angeboten werden dürfen, sind Thema des neuen Katalogs. Diese müssen von den Betreibern für alle Besucher als Spielräume erkenntlich gemacht werden. Dies gilt auch für Räume, die öffentlich, das heißt, ohne Beschränkungen für die Allgemeinheit zugänglich sind.

Ob die Personen, die die Räume betreten, überhaupt an den Automaten interessiert sind, spielt für die Behörde dabei keine Rolle. Ebenso gilt die Regel unabhängig davon, ob Wetten oder Automaten angeboten werden. Ziel dieser neuen Maßnahme ist es, das Glücksspiel insgesamt transparenter zu gestalten, um damit zum Beispiel Geldwäsche und Steuerhinterziehung vorzubeugen.