Massenentlassung bei MGM

Veröffentlicht von Jens Pfeifer am Thursday, 10. September, 2020

Die Verluste durch die Corona-Krise sorgen für eine gravierende Entwicklung beim US-Casinogiganten MGM Resorts. Der Betreiber hat bestätigt, sich von 18.000 Mitarbeitern zu trennen. Dies macht rund ein Viertel der Konzernangestellten aus. Die ersten Kündigungen sind bereits raus. Vor allem der Hauptstandort Las Vegas ist betroffen.

Das berühmte MGM Grand Casino am Las Vegas Strip.

Viele der betroffenen Mitarbeiter arbeiten im legendären MGM Grand in Las Vegas. ©TipKilby/Pixabay

Grund ist, dass das US-Glücksspieldelta trotz Wiedereröffnung immer noch unter den geltenden Reisebeschränkungen und Corona-Schutzverordnungen leidet. Die Einnahmen liegen immer noch weit unter dem Normalniveau vor der Pandemie. MGM ist zurzeit kaum ausgelastet. Vor allem der Hotelbetrieb lahmt, was sich auch an Spottpreisen zeigt: Im MGM Grand oder Bellagio waren die Zimmer zuletzt für weniger als 50 USD pro Nacht zu haben.

Die Gesamtauslastung der Etablissements liegt laut CEO Bill Hornbuckle momentan nur bei 43%. Um eine wirtschaftliche Katastrophe abzuwenden habe man daher schon Ende August mit der großangelegten Entlassungswelle begonnen. Die meisten der betroffenen Mitarbeiter sind in Las Vegas tätig und zurzeit im Zwangsurlaub. MGM ist dort vor allem für das MGM Grand, das Bellagio und das Mandalay Bay berühmt.

Mit 18.000 Kündigungen avanciert MGM nun zum Spitzenreiter in punkto Entlassungen – das Unternehmen zählte vor der Pandemie rund 68.000 Angestellte. In den letzten Monaten hatten eine ganze Reihe an renommierten Betreiber ähnliche Schritte eingeleitet. Boyd Gaming will sich aktuell von 2.500 Mitarbeitern trennen. Das Cosmopolitan von 3.100. Im Circus Circus und im Tropicana sind es insgesamt 872 Arbeitsplätze.

Schlechte Umsatzzahlen bei MGM

Grund für die Massenentlassung ist, dass die Pandemie MGM schwer zugesetzt hat, was aktuelle Kennzahlen zeigen: In der ersten Jahreshälfte verbuchte der Konzern einen Nettoverlust von 50,4 Mio. USD im Vorjahresvergleich. Die Nettoeinnahmen fielen bis Juli um ganze 60,3% auf 2,54 Mrd. USD. Im Vorjahr waren es hingegen über 6,4 Mrd. USD.

Im Casinogeschäft setzte MGM im ersten Halbjahr nur 1,22 Mrd. USD um, ein Rückfall von satten 60,1%. Das Hotelgeschäft fiel ebenfalls um 59,9% auf lediglich 465,6 Mio. USD, während Getränke- und Nahrungsmittel nur 426,5 Mio. USD generierten, was ebenfalls einen Rückgang von 60% markiert. Hohe Verluste verzeichnete MGM außerdem in Macau. Hier liegt das Minus derweil bei 78,8%, die Einnahmen beliefen sich auf lediglich 306,6 Mio. USD.

Schwerwiegende Entscheidung

CEO Hornbuckle sprach angesichts der hohen Kündigungszahl von einer schwerwiegenden Entscheidung. Allerdings sehe man sich aktuell mit einer beispiellosen Herausforderung konfrontiert. Die Entwicklungen und künftigen Auswirkungen der Pandemie seien kaum vorhersehbar, weshalb die drastische Entscheidung unumgänglich sei. Ob die Gesundheitskriese noch weitere Jobs kosten wird, ist derweil kaum auszuschließen.

Klar ist außerdem, dass die Casinos in Las Vegas zurzeit sowieso nur die Hälfte der Belegschaft einsetzen dürfen. Dazu gelten strenge Vorgaben wie Maskenpflicht und Mindestabstand. Corona scheint das einstige Glücksspieldelta somit an den Rand des Zenits gebracht zu haben. Vom Glanz und Gloria alter Tage kann derweil nicht gesprochen werden.