Macau verlängert Casinolizenzen
Veröffentlicht von Jens Pfeifer am Wednesday, 26. January, 2022
Monatelang wussten die auf Macau ansässigen Glücksspielkonzerne nicht, ob sie eine Verlängerung ihrer Lizenz erhalten. Zudem hat die chinesische Regierung angekündigt, dass sie das Glücksspielgesetz ändern möchte. Das liegt unter anderem daran, dass die kriminellen Machenschaften auf Macau bekämpft und Macau wieder zur Touristenregion umgewandelt werden soll.
Vor wenigen Tagen hat die Regierung verkündet, dass sechs Glücksspielkonzerne eine Verlängerung ihrer Lizenz erhalten. Zu den Begünstigten zählen Sands, Wynn, Galaxy Entertainment, MGM, SJM und Melco. Viele dieser Konzerne haben ihren Hauptsitz in den USA und sind dort sehr bekannt. Gleiches trifft auf die Tochtergesellschaften auf Macau zu. Auch dort sind die Glücksspielkonzerne nicht nur beliebt – sie prägten die Optik Macaus entscheidend mit.
Diese Ansicht bleibt zumindest die nächsten zehn Jahre erhalten, da die Verlängerung für diesen Zeitraum beschlossen wurde. Ferner ist es möglich, nach diesem Zeitraum einmalig eine Verlängerung für drei weitere Jahre zu erhalten. Für die Anbieter ist dies jedoch nur ein kleiner Trost, da die bisherige Lizenzlaufzeit zwanzig Jahre betrug. Trotzdem freuen sich nicht nur die Glücksspielkonzerne über die Nachricht.
Die Börse hat inzwischen auf die neue Meldung reagiert. Die meisten der oben erwähnten Glücksspielanbieter erhielten eine positive Resonanz, indem sich deren Aktienkurse stark erhöhten. Teilweise stiegen die Kurse sogar um mehr als 20 Prozent an. Allerdings stiegen nicht alle Aktienkurse um mehr als 20 Prozent. Die von Sands konnten nur um 14,6 Prozent steigen. Hierüber freut sich der Konzern trotzdem, da es sich einer offiziellen Meldung zufolge um den höchsten Tagesgewinn seit langem handelt.
Zahlreiche Einschränkungen laut neuen Regeln
Zusätzlich zur Verlängerung der Lizenzen hat die chinesische Regierung noch eine andere Regel beschlossen: Mit Beginn der neuen Lizenz dürfen die Glücksspielkonzerne nicht mehr mit Junket-Operators zusammenarbeiten. Damit ist ein erheblicher Umsatzrückgang verbunden, da Experten zufolge ungefähr 25 Prozent aller Umsätze auf Macau den Junket-Operators zu verdanken sind. Noch liegen keine offiziellen Ideen vor, wie dieser Umsatzrückgang ausgeglichen werden kann.
Mit der Beendigung der Zusammenarbeit ist eine weitere Vorschrift verbunden: Alle Casinos müssen zeitlich die VIP-Räume schließen, die von den Junket-Operators geführt wurden. Auch damit kann ein erheblicher Umsatzrückgang verbunden sein. Schließlich wurden die VIP-Räume vorrangig von reichen Spielern und Highrollern besucht. Hinter all den Neuerungen steckt eine besondere Idee der Regierung.
Macau soll sich vom Glücksspiel lösen
Macau hat sich relativ schnell zu einem zweiten Las Vegas entwickelt. Darin sieht die Regierung nicht nur Vorteile, sondern auch viele Nachteile. So wären mit dem Glücksspiel auch kriminelle Aktivitäten entstanden, unter anderem Geldwäsche. Gegen diese Aktivitäten möchte die Regierung vorgehen und aus Macau wieder eine Touristengegend machen. Aus diesem Grund sollen die Glücksspielangebote auf Macau reduziert werden.