Macau ändert Lizenzbedingungen

Veröffentlicht von Jens Pfeifer am Wednesday, 22. September, 2021

In Macau beginnt eine mehrtägige Beratung, in der die Überarbeitung der bestehenden Lizenzbedingungen im Vordergrund steht. Experten gehen davon aus, dass besonders ausländische Glücksspielanbieter darunter zu leiden hätten. Deshalb fielen bereits einige Aktien im Wert ab – Sands und weitere bekannte Konzerne sind hiervon betroffen.

Eine Spielhalle mit mehreren Spielautomaten.

Macau verschärft Lizenzbedingungen für Casinos – Spielautomaten sind betroffen.
©SteveSawusch/Pixabay

Es gibt noch keine veröffentlichten Details, in welcher Form die bestehenden Lizenzbedingungen geändert werden sollen. Nachdem jedoch einige Experten vermuten, dass besonders ausländische Glücksspielanbieter davon betroffen sein werden, hat die Börse bereits darauf reagiert. Am härtesten traf es bisher Sands, deren Aktien um 28 Prozent abfielen. Sands ist schon seit Jahren in Macau ansässig und hat in letzter Zeit ihre Geschäfte auf Asien konzentriert. So hat Sands auch eigene Immobilien in Las Vegas verkauft.

Weitere Glücksspielanbieter hatten mehr Glück. Deren Aktien fielen nur um durchschnittlich 15 Prozent ab. Dies trifft auf MGM zu. Aber auch Galaxy Entertainment musste einen Kursverlust hinnehmen. Werden die Verluste aller Glücksspielkonzerne zusammengerechnet, ergibt dies eine Verlustsumme von 15 Milliarden Dollar. All dies nur aufgrund der Einschätzung der Experten.

Die Regierung hat weder eine Begründung noch Details veröffentlicht, in welcher Richtung die Lizenzbedingungen geändert werden sollen. Minister Lei hat nur verlauten lassen, dass der Markt nicht unkontrolliert wachsen soll. Auf der anderen Seite benötigt der Staat die Einnahmen der Casinos. Weshalb Experten vermuten, dass ausländische Glücksspielanbieter zugunsten einheimischer Konzerne das Nachsehen haben werden, wird ebenfalls nicht begründet.

Spielautomaten werden ebenfalls geändert

Abgesehen von einer Änderung der Lizenzen gibt es in Macau in Zukunft eine weitere Änderung. Von dieser sollen die Spieler profitieren und ein eigenes verantwortungsvolles Spielen entwickeln. Ob dies funktioniert, zeigt erst die nahe Zukunft, da die Idee etwas ungewöhnlich erscheint: Die Spielautomaten werden mit einer Uhr ausgestattet. Dank dieser soll jeder Spieler erkennen, wie lange er bereits spielt und notfalls sein Spiel unterbrechen.

Als Platz für die Uhr wurde die rechte untere Ecke festgelegt. Zu Beginn eines Spiels blinkt die Uhr und anschließend alle weiteren zehn Minuten. Die Frage stellt sich nur, ob die Spieler tatsächlich auf die Uhr sehen werden. Sie könnte auch als störend empfunden und somit absichtlich übersehen werden. Bisher war es so, dass die Casinos keine Uhr besaßen. Damit sollte erreicht werden, dass die Spieler länger verweilen.

Neue Regel gilt für alle Spielautomaten

Interessanterweise sollen nicht nur neue Spielautomaten mit einer Uhr versehen werden. Die neue Vorschrift wird auch auf alle bestehenden Spielautomaten ausgedehnt. Das bedeutet, dass sie nachträglich mit einer Uhr versehen werden müssen. Hierzu haben die Hersteller eine Frist bis zum Jahr 2024. Zusätzlich dürfen die Automaten keine Funktionen mehr besitzen, die das Spiel beeinflussen können. Was die Regierung damit meint, stellt derzeit noch ein Rätsel dar.