Landesweite Razzien in Italien erfolgreich
Veröffentlicht von Jens Pfeifer am Wednesday, 20. April, 2022
Die Finanzpolizei hat während einer landesweit angelegten Razzia 1000 Lokale untersucht und bei einem Viertel Verstöße festgestellt. Deshalb kam es zur Sicherstellung mehrerer Glücksspielautomaten, die zum Teil manipuliert waren und deshalb eine große Gefahr darstellen. Deshalb sieht die Polizei die Razzien als großen Erfolg an.
Ein großer Teil des Erfolgs geht auf die Hilfe der Bevölkerung zurück. Diese haben der Polizei zahlreiche Tipps gegeben, denen die Polizei folglich nachging. Andere Lokale hingegen wurden von der Polizei selbst ermittelt. Hierzu setzt die italienische Polizei ein eigenes System ein, das in der Lage ist, auch Geräte mit geringem Risiko zu ermitteln.
Zudem müssen in Italien alle Glücksspielautomaten am landesweiten System angeschlossen sein. Wer seinen Automaten nicht anschließt, zahlt keine Steuer. Ferner kann der Staat nicht überprüfen, ob das Gerät legal betrieben wird und auch nicht manipuliert wurde. Deshalb kann davon ausgegangen werden, dass ein nicht angeschlossenes Gerät nicht legal betrieben wird. Ob es jedoch zusätzlich manipuliert wurde, lässt sich daraus nicht schließen.
Die Polizei hat bei den sichergestellten Geräten einige Manipulationen festgestellt. So konnte an einem Gerät nicht nur das übliche Spiel gespielt werden. Es war auch möglich, über den Automaten Poker zu spielen oder Sportwetten zu setzen. Nachdem auch Jugendliche Zugang zu den Automaten haben, geht von solch manipulierten Geräten eine sehr große Gefahr aus.
Automaten wurden ferngesteuert
Abgesehen von manipulierten Geräten konnte die Polizei zahlreiche Automaten sicherstellen, die sich von der Ferne aus steuern ließen. So konnten die Angestellten einer Bäckerei die Geräte per App abschalten, wenn sich die Polizei näherte. Andere Automaten hingegen konnten von den Spielern selbst aktiviert werden, wenn sie einen entsprechenden Code eingaben.
Diese Ideen wurden von den Besitzern der Geräte erfunden, da in Italien nicht funktionierende und nicht in Betrieb genommene Geräte nicht verboten sind. Sollte eine Razzia durchgeführt werden, sehen die Automaten aus, als würden sie nicht funktionieren. Deswegen hegen die Betreiber die Hoffnung, dass die Automaten stehen bleiben und nicht konfisziert werden.
Betreiber der Geräte erwartet Strafanzeige
Die Betreiber der sicher gestellten Geräte erwartet aus mehrfacher Hinsicht eine Anzeige. Zum einem handelte es sich um illegal aufgestellte Geräte, die zudem manipuliert worden sind. Hierdurch erhöht sich die Gefahr, eine Spielsucht zu entwickeln. Ebenso konnten die meisten Geräte auch von Jugendlichen genutzt werden, da sie sich in Cafés und weiteren öffentlichen Räumen befanden.
Hinzu kommt der Vorwurf der Steuerhinterziehung, da die Gewinne natürlich nicht gemeldet wurden. Abgesehen davon werden viele illegale Glücksspielangebote von kriminellen Organisationen geführt. In diesem Bereich kommt der Verdacht der Geldwäsche hinzu. Bei einem Betreiber zum Beispiel handelte es sich der italienischen Zeitung zufolge um einen vor kurzer Zeit aus der Haft entlassenen Drogendealer.