Irlands Kampf gegen Wettmanipulation

Veröffentlicht von Jens Pfeifer am Wednesday, 8. June, 2022

Irland kämpft seit Jahren gegen Wettmanipulationen und möchte damit einen sicheren Sport gewährleisten. Hiervon profitieren nicht nur Wett- und Sportfans. Mit einem sicheren Sport können auch kriminelle Aktivitäten verringert werden. Zu diesen zählt unter anderem auch Geldwäsche, die sich im Rahmen der Wettmanipulation begleitend durchführen lässt.

Ein leeres Fußballstadion.

Im Fußball finden die meisten Wettmanipulationen statt. ©jmauremootoo/Pixabay

Vor wenigen Wochen wurden in Irland zehn Männer verhaftet, gegen die wegen Wettmanipulation ermittelt wird. Alle wurden jedoch nach wenigen Stunden wieder entlassen, nachdem ihre Aussagen aufgenommen wurden. Diese und weitere Unterlagen werden nun eingehend überprüft und anschließend wird eine Entscheidung getroffen. Nachdem Irland vor dem Endspiel steht, könnte dies jedoch dauern.

Experten vermuten, dass im Moment aufgrund des Endspiels keine Anklage erfolgt. Immerhin wurden die Männer jetzt verhaftet, nachdem die Ermittlungen seit 2019 laufen. In diesem Jahr gab es zwei Spiele, die auf eine Wettmanipulation haben schließen lassen. Hiervon ist unter anderem der Limerick FC betroffen. Die Meldungen über Verdachtsfälle kamen von der FAI und der UEFA.

Der Pressemitteilung, die über die irische Tageszeitung Irish Examiner veröffentlicht wurde, kann nicht entnommen werden, um welche verhafteten Personen es sich handelt. Die Pressemitteilung gibt aber klar wieder, warum Irland so streng gegen Wettmanipulationen vorgeht. Die Aussage von Catharina Gunne der Garde National Economic Crime Bureau erläutert alle Bedenken vieler Experten.

Wettmanipulation zieht weite Kreise

Aufgrund dieser Aussage wirken sich Wettmanipulationen nicht nur auf die Sportwettenfans aus, die den Fähigkeiten ihres Teams vertrauen. Solche Wettfans setzen bewusst eine Wette, nur um dann von einem manipulierten Ergebnis überrascht zu werden. Zu den Manipulationen zählen zum Beispiel Fouls oder kurz vor Spielende veränderte Quoten. Letztere werden über zusätzliche Wetten erzielt.

Abgesehen hiervon wird über die falschen Ergebnisse das weitere Leben der Vereine bestimmt. Je nach Ergebnis steigen die Sportvereine auf oder bleiben in der bisherigen Liga. Das führt bereits zu weitreichenden Folgen. Ferner können kriminelle Organisationen über Manipulationen den Sport unterwandern und so illegale Gewinne einfahren. Über Wettmanipulationen wird zudem auch Geld gewaschen.

FAI positioniert sich für strenge Strafen

Die FAI hat in ihrer Stellungnahme zu verstehen gegeben, dass sie für strenge Strafen sind. So sollen zum Beispiel Spieler eine lebenslange Strafe erhalten. Ob auch Geldstrafen angedacht sind, lässt sich der Pressemitteilung nicht entnehmen. Es kann jedoch damit gerechnet werden, dass die Strafen in der Tat hoch ausfallen. Damit würde an alle eine Warnung ausgesprochen werden.

Immerhin besteht das Problem von Matchfixing und von Wettmanipulationen schon seit langer Zeit. Den aktuellen Ermittlungen zufolge gehen die manipulierten Spiele bis ins Jahr 2016 zurück. Es könnten zudem 60 Spiele betroffen sein. Diese Daten zeigen deutlich, weshalb Irland den Kampf gegen Wettmanipulationen aufgenommen hat und hierbei sehr streng vorgeht.