Gauselmann pflanzt Obstbäume

Veröffentlicht von Jens Pfeifer am Wednesday, 9. December, 2020

Im Namen des Naturschutzes hat der Glücksspielriese und Merkur-Inhaber Gauselmann (Espelkamp, NRW) 16 Obstbäume am Rand des Wanderweges um das Schloss Benkhausen gepflanzt. Das Anwesen gilt als inoffizielle Zentrale des deutschen Glücksspielmarktführers, der sich schon seit Mitte letzten Jahres gegen den Klimawandel engagiert.

Setzlinge in einem Garten.

Gauselmann ist gerade dabei 85.000 Bäume gegen den Klimawandel zu pflanzen. ©milesz/Pixabay

Im August 2019 hatte Firmeninhaber Paul Gauselmann damit begonnen, deutschlandweit Bäume gegen den voranschreitenden Klimawandel zu pflanzen – 85.000 Bäume sind geplant. Das sind 1.000 Bäume für jedes Lebensjahr des inzwischen 85-jährigen Glücksspielmoguls, der sein Glücksspielimperium nach dem zweiten Weltkrieg wie aus dem Nichts erschuf und inzwischen auch online erfolgreich ist.

Mit der Naturschutz-Kampagne, die unter dem Titel Bäume fürs Leben läuft, wolle man kommenden Generationen eine lebenswerte Umwelt hinterlassen. Die Natur habe Gauselmann, laut eigenen Aussagen, ein langes Leben geschenkt. Daran scheint sich nun auch die Enkeltochter Sonja Gauselmann ein Beispiel zu nehmen, welche die jüngste Aktion initiierte. In einer Rekordzeit von nur zwei Tagen wurden die 16 Bäume am Schloss Benkhausen gepflanzt.

In einer Pressemitteilung wies Gauselmann darauf hin, mit der Bepflanzung eine alte Sitte wieder aufleben zu lassen. Noch zu Anfang des 19. Jahrhunderts sollen im Umfeld des Schlosses riesige Obstplantagen betrieben worden sein. Die Früchte sollen in ganz Deutschland erfolgreich verkauft worden sein. Mit der Baumaktion wolle man auf diese Historie hinweisen.

Tradition wird großgeschrieben

Dies gilt insbesondere für das Schloss Benkhausen, das als inoffizielle Zentrale des Merkur-Inhabers gilt. Hier hat Gauselmann in der Vergangenheit immer wieder durch diverse Aktionen an die Geschichte des alten Anwesens erinnert. Die Setzung der Obstbäume markiert diesbezüglich den vorläufigen Höhepunkt. Neben Sonja war auch ihre Mutter Angelika Gauselmann beteiligt, die die Maßnahme koordinierte und gleich drei Azubis miteinspann.

Den Fokus legte man auf alte und gesunde Obstbaumarten, die, laut eigenen Angaben, sogfältig ausgewählt wurden. Die Sorten könnten sich klimatischen Veränderungen besonders gut anpassen. Die Bäume würden damit die Basis für eine neue nachhaltige Streuobstwiese bilden. Sofern man die Bäume, die ausnahmslos über regionale Anbieter bezogen wurden, gut pflegt, könnten diese über 100 Jahre alt werden.

Wahrscheinlich sind die 16 Bäume nur der Anfang, denn es stehen noch rund ein Hektar Feld zur Verfügung. Hier sollen künftig Hecken und Blumenpflanzen gesetzt werden, was besonders den Vögeln und Insekten zugutekäme. Die Früchte der Bäume sollen im Übrigen zu Likören, Kuchen und Marmeladen verarbeitet werden. Es kann davon ausgegangen werden, dass Gauselmann seinen Worten Taten folgen lässt.

Inmitten der Coronakrise

Gauselmanns Engagement inmitten der Coronakrise ist bemerkenswert, denn zurzeit steht die Unternehmensgruppe aufgrund des Lockdowns massiv unter Druck. Fast alle Spielhallen stehen still, dazu bedeutet die Legalisierung des Online Glücksspiels ab Juli 2021 für die landbasierten Betriebe ein Risiko. Viele Arbeitsplätze könnten wegfallen. Allerdings zählt Gauselmann schon jetzt zu den ersten Lizenznehmern.

Die Gauselmann-Marke Cashpoint gehörte im Oktober zu den ersten Unternehmen am deutschen Markt, die eine Lizenz für Online Sportwetten erhielten. Zumindest könnte hiermit für Ausgleich gesorgt werden. Weitere Lizenzen, inklusive für den Betrieb von seriösen Online Casinos, hat Gauselmann längst ins Auge gefasst.