Gauselmann pflanzt 85.000 Bäume

Veröffentlicht von Jens Pfeifer am Thursday, 16. April, 2020

Trotz der globalen Covid-19-Pandemie hat Merkur-Chef Paul Gauselmann damit begonnen, ein Klimaprojekt unter dem Motto „Bäume fürs Leben“ umzusetzen. Zu Ehren seines 85. Geburtstags lässt der Glücksspielmilliardär deutschlandweit 85.000 Bäume pflanzen. Startpunkt des Projekts ist Nettelbeck im Kreis Minden-Lübbecke, die Heimatregion der Gauselmann-Gruppe.

Aufgereihte Töpfe mit Baumstecklingen.

Künftige Generationen sollen von der Pflanzaktion profitieren. ©Kaboompics/Pexels

In Zusammenarbeit mit dem gemeinnützigen Verein Trinkwasserwald e. V. sollen bereits bis Ende April 10.000 Bäume an der Nordseite des Wiehengebirges gepflanzt werden. Die Fläche beträgt 3,6 Hektar. Laut Gauselmann sind die Wälder des Gebiets infolge des Klimawandels massiv geschädigt worden. Man wolle künftigen Generationen eine „lebenswerte Umwelt“ hinterlassen.

Dem Verein Trinkwasserwald sei es bereits gelungen mit Hilfe von Spendengeldern über 2.600 Hektar Nadelwald-Monokulturen in „ökologisch nachhaltige Mischwälder“ zu verwandeln. Die Auswahl der Pflanzen erfolgt nach Absprache mit dem örtlichen Förster Peter Heidmeier, der seit Anfang März auch die Pflanzarbeiten von Gauselmann betreut. Im Rahmen einer Pressemitteilung erklärte der Experte den derzeitigen Status Quo. Es hieß:

“In dieser Woche wurden insgesamt 2.000 Rotbuchen in die Erde gebracht. Nach Ostern geht es je nach Wetterlage mit den Pflanzarbeiten weiterer Baumarten weiter. Die 3,6 Hektar große Fläche in Nettelstedt ist durch diverse Stürme und den Borkenkäfer stark in Mitleidenschaft gezogen worden, so dass wir uns sehr über die Aufforstungsaktion von Paul Gauselmann freuen.”

Ein „starker Impuls“

„Unsere Natur und das Weltklima haben eine erhebliche Schieflage bekommen“, kommentierte der Vorsitzende des Vereins Trinkwasserwald, Heiner Rupsch, die Baumpflanz-Aktion. In den vergangenen zwei Jahren habe man durch hohe Temperaturen und ausbleibende Niederschläge eine „ökologisch gesellschaftsrelevante Dimension“ erreicht. Im Kampf gegen den Klimawandel setze Gauselmann deshalb einen „starken Impuls“.

Der Automatenkönig selbst hatte sein Klimaprojekt bereits im August 2019 zu Ehren seine 85. Geburtstags angekündigt. „Die Natur hat mir in meinem langen Leben viel gegeben“, erklärte der oft kritisierte Firmenpatriarch sein Herzensprojekt. Der Vater von vier Söhnen, Großvater von neun Enkelkindern und zwei Urenkeln will „seinen Beitrag“ leisten.

Umweltschutz trotz Corona

Obwohl sich die Welt im Ausnahmezustand befindet und wegen der Corona-Schutzverordnung zurzeit nur zwei Personen pflanzen dürfen, treibt Gauselmann sein Baum-Projekt mit aller Kraft voran. Geworben wird unter anderem mit dem Slogan „Wald: W (Wir) A (alle) L (leben) D (davon)“. In diesem Sinne sei es gerade in der Gesundheitskrise wichtig, den Umweltschutz nicht zu vernachlässigen. Gauselmann erklärte:

“Auch in Krisenzeiten, wie im Moment mit der weltweiten Corona-Pandemie, ist es weiterhin wichtig sich für eine intakte Umwelt einzusetzen und unseren Lebensraum – die Natur – zu schützen. Durch die 85.000 Bäume kann zum Beispiel lebenslanges Trinkwasser für 16.800 Menschen gesichert werden.”

Parallel dazu will Gauselmann auch die Maßnahmen des Staates zur Eindämmung der Pandemie „überall wo wir tätig sind“ unterstützen. Die Mitarbeiter habe man größtenteils in Urlaub geschickt. Über 700 Filialen stehen still, man setzt auf Finanzreserven. Gauselmanns Optimismus tut dies jedoch keinen Abbruch. Nach der Krise werde es „eine noch bessere Zukunft“ für alle geben, so die Prognose des Geschäftsmanns.