Fünf neue Betrugsfälle beim Tennis
Veröffentlicht von Jens Pfeifer am Wednesday, 20. October, 2021
Wettbetrug und Wettmanipulationen gehören zum Sportalltag dazu. Einerseits kann eine Manipulation vom Buchmacher aus gehen, auf der anderen Seite sind häufig auch Profispieler beteiligt. Letztere werden von der ITIA überwacht und bei Bestätigung eines Verdachts entsprechend abgestraft. Dies erlebten aktuell fünf Tennisspieler, die mit einer Spielsperre belegt wurden.
Ist ein Buchmacher der Meinung, dass ein Wettbetrug oder eine Spielmanipulation vorliegt, muss dies an die ITIA gemeldet werden. Dieser Verband ist für die Überprüfung zuständig und darf bei einem bestätigten Betrug sogar scharfe Maßnahmen ergreifen. Dies mussten im Moment fünf Spieler am eigenen Leib erleben. Einige der betroffenen Spieler müssen eine mehrmonatige Sperrzeit hinnehmen, während es einen Spieler sogar mit einer lebenslangen Sperre traf.
Solch eine Strafe wird zum Beispiel dann festgesetzt, wenn der Spieler selbst versucht hat, auf das Spiel einzuwirken. So kann es sein, dass der Gegner beeinflusst worden ist. Es wäre jedoch auch eine Zusammenarbeit mit dem Buchmacher denkbar, sodass es zu anderen Quoten kam. Aktuell wurde ein Fall eines deutschen Tennisspielers bekannt, der sogar versucht hat, sich die Spielerqualifikation zu erkaufen.
Solch ein Vergehen führt auf jeden Fall zu einer Strafe. Die ITIA gibt jedoch zu bedenken, dass nicht jede Meldung bestätigt wird. Die Buchmacher geben Verdachtsfälle weiter, die sodann von der ITIA überprüft werden. Im dritten Quartal des Jahres 2021 handelte es sich um 38 Verdachtsfälle. Fünf dieser wurden bestätigt, während weitere Fälle noch untersucht werden.
Alle Ligen sind betroffen
Normalerweise sind untere Ligen vermehrt von einer Manipulation betroffen. Das liegt daran, dass die Spieler weniger verdienen und über eine Manipulation versuchen, ihr Einkommen aufzubessern. Inzwischen ist es jedoch so, dass auch höhere Ligen betroffen sind. So gab es auch Meldungen in Zusammenhang mit Wimbledon und mit der ATP Challenge.
Abgesehen von der ITIA erhält auch der Sportradar Meldung über Verdachtsfälle. Hier liegen die gemeldeten Fälle sogar weitaus höher als bei der ITIA: Zwischen Januar und September 2021 wurden mehr als 600 Fälle gemeldet. So kam es, dass Sportradar einen Anstieg der Verdachtsfälle feststellte. Die Zunahme der Fälle scheint mit der Corona-Pandemie zusammenzuhängen.
ITIA möchte Tennis ohne Wettmanipulation
Die ITIA sieht Wettmanipulation und Wettbetrüge nicht gerne. Sie appelliert deshalb besonders an jüngere Spieler, sich auf einen Betrug oder eine Manipulation gar nicht erst einzulassen. Nur so könne erreicht werden, dass Betrugsfälle bald nicht mehr vorhanden sind. Um das zu erreichen, ist der Verband natürlich weiterhin auf die zuverlässige Meldung der Buchmacher angewiesen. Zusätzlich hat der Verband bekannt gegeben, in Zukunft wieder vermehrt persönlich vor Ort zu kontrollieren.