Floyd Mayweather plant Casino in Japan

Veröffentlicht von Jens Pfeifer am Tuesday, 19. November, 2019

Der US-amerikanische Ex-Profiboxer Floyd Mayweather will ein Casino Resort in Japan bauen. Die Ersteröffnung soll mit einem legendären Re-Match gegen Manny Pacquiao einhergehen. Wie realistisch ist die Idee des ehemaligen WBC- und IBF-Weltmeisters?

Ein Boxkampf von oben. 

Mayweather will spektakuläre Boxkämpfe mit Casinobusiness verknüpfen. ©JoelMuniz/Unsplash

Der frühere US-Boxchampion Floyd Mayweather plant laut eigenen Aussagen den Bau eines „Casino-Imperiums“ in Japan. Ausschlaggebend hierfür sind Mayweathers geschäftliche Aktivitäten in Tokio, wo der Sportler zuletzt sein Modelable „The Money Team“ vorstellte sowie eine Partnerschaft zwischen der Verwaltungsgesellschaft Libera und der Boxhalle Kyoei angekündigte. Gegenüber der britischen Zeitung The Sun bezeichnete Mayweather Japan als „bisher nicht eroberten Markt“, der sich optimal für seine künftigen Businesspläne eigne.

Mit Blick auf sein Casinoprojekt deutete Mayweather an, die Etablissements für diverse Boxkämpfe nutzen zu wollen. Auch ein eigenes Comeback schließt der 42-jährige Mayweather dabei nicht aus. So wurden zuletzt Gerüchte laut, dass es im Rahmen der Eröffnung zu einem „historischen Rückkampf“ gegen seinen 40-jährigen Kontrahenten Manny Pacquiao kommen könnte. Beide Sportler seien sich durch Zufall in Tokio begegnet. Es folgte ein Austausch per Twitter, bei dem sich beide Boxer für einen Rückkampf aussprachen. Eine sichere Kampfansage bedeutet dies jedoch längst nicht. Mayweather erklärte:

“Die Verhandlungen laufen und obwohl es noch nicht offiziell ist, könnte mein Gegner auch ein Kickboxer oder MMA-Kämpfer sein. Es ist nur natürlich, dass ich diese Idee habe, denn ich kaufe gerade ein Haus in Tokio, damit ich nicht immer wieder die lange Reise zwischen den USA und Japan antreten muss.”

Ist Mayweathers Idee realistisch?

Mayweather ist in Japan höchstbeliebt. Bei seinen letzten Kämpfen, zum Beispiel gegen den UFC-Megastar Conor McGregor oder den japanischen Kampfkünstler Tenshin Nasukawa, waren die Einschaltquoten so hoch wie nie zuvor. Der Sportler verfügt außerdem über die finanziellen Mittel zum Bau eines Casinos – in den Jahren 2012, 2014, 2015 und 2017 war Mayweather der bestverdienende Sportler der Welt. Dennoch erscheint die Idee, dass das mögliche Comeback der Boxlegende mit der Eröffnung eines eigenen japanischen Casinos einhergeht, eher unrealistisch. Grund ist die harte Konkurrenz am Markt.

Japans Glücksspielmarkt im Wandel

Der Glücksspielmarkt Japan befindet sich derweil in einem Liberalisierungsprozess. Ab 2020 werden erstmals Casinolizenzen für drei Standorte vergeben, im Rennen sind Metropolen wie Tokio, Osaka oder Okinawa. Letztere ist laut eigenen Aussagen auch für Mayweather interessant, der Markt wird jedoch bereits von erfahrenen internationalen Glücksspielkonzernen, vorwiegend aus den USA, ins Visier genommen. Unternehmen wie MGM Resorts, Hard Rock, Caesars Entertainment, Las Vegas Sands oder Mohegan Sun tummeln sich bereits vor Ort und kämpfen um die raren Lizenzen.

Dass sich Floyd Mayweather gegen die finanzstarken Marktriesen durchboxen kann, ist eher unwahrscheinlich. Außerdem erfolgt die letztliche Vergabe der Lizenzen über eine neue Casino-Regulierungsbehörde, dort müsste auch Mayweather seinen Businessplan bis Jahresende einreichen. Dass überhaupt ein japanisches Casinos vor 2025 seine Pforten öffnet, ist obendrein kaum zu erwarten. Ob und wie weit Floyd Mayweather seine Idee unter diesen Gesichtspunkten konkretisieren wird, bleibt vorerst abzuwarten.