Drei Onlinespielstunden für Chinas Kinder

Veröffentlicht von Jens Pfeifer am Tuesday, 7. September, 2021

Chinas Kinder und Jugendliche durften bislang immer nur begrenzt Online Spiele spielen. Die bisherigen Vorschriften wurden nun nochmal verschärft und Minderjährige dürfen nur noch drei Stunden pro Woche online spielen. Die Zeiten hierfür werden ebenfalls vorgegeben – unter der Woche ist nichts mehr möglich.

Ein Junge sitzt vor drei Bildschirmen und spielt Online-Games.

Chinas Kinder dürfen nur begrenzt Online-Games spielen.
©ExplorerBob/Pixabay

Die reduzierten Spielzeiten für Minderjährige gelten bereits ab dem ersten September 2021. Darüber werden sich die Kinder und Jugendlichen in China mit Sicherheit nicht freuen: Sie dürfen pro Woche nur noch drei Stunden per Internet spielen. Diese drei Stunden werden auf Freitag, Samstag und Sonntag aufgeteilt: An jedem Tag ist eine Stunde erlaubt.

Bis zum September durften die Minderjährigen in China 1,5 Stunden pro Tag spielen. An Ferientagen war es sogar erlaubt, drei Stunden vor dem PC zu sitzen und sich mit den Online Spielen zu vergnügen. Die Uhrzeit war bislang ebenfalls nicht vorgegeben. Lediglich ein Einloggen zwischen 22 Uhr und 8 Uhr morgens war nicht erlaubt. Zudem wurde die Spielzeit in den Ferien auf drei Stunden pro Tag erhöht. Die neue Vorschrift sieht dies nicht vor.

Für Spielfans stellt die neue Regel natürlich eine Umstellung dar. Abgesehen von den Spieltagen wurde auch die Uhrzeit festgelegt. Alle Minderjährigen dürfen nur zwischen 20 und 21 Uhr spielen. Wie sieht es mit den Kindern aus, die zu dieser Uhrzeit bereits im Bett liegen? Sie können an dem Tag nicht spielen. Interessanterweise stehen die meisten Eltern offiziellen Angaben zufolge hinter der neuen Regel.

Neue Regel soll Spielsucht verhindern

Als offizielle Begründung für die sehr strenge neue Regel wurde angegeben, dass eine Spielsucht verhindert werden soll. Einige Experten zweifeln dies an und sind der Meinung, dass die chinesische Regierung gegen die Macht der Spielehersteller vorgehen möchte. Die Online Spiele und die Spielehersteller wurden erst vor Kurzem in einem Zeitungsartikel als geistiges Opium bezeichnet.

Ebenso wurde öffentlich bekannt, dass die chinesische Regierung gegen die Machtstellung der Spielehersteller vorgehen möchte. So soll den Unternehmen ein Zugang zur US-Börse erschwert werden. Teilweise hat das Vorgehen der Regierung bereits die ersten Auswirkungen gezeigt: Die Aktien des Unternehmens Tencent haben an Wert verloren, seitdem die neuen Regeln bezüglich der Spielzeit bekanntgegeben wurden.

Online Nachhilfe Institute sind ebenfalls betroffen

Zusätzlich zur eingeschränkten Spielzeit müssen auch Online Nachhilfe Institute mit den neuen Regeln zurechtkommen. Die Benutzung dieser wird zwar zeitlich nicht eingeschränkt, es wird ihnen jedoch vom Staat verboten, in Zukunft einen Gewinn zu erzielen. Natürlich kann ein Unternehmen ohne Gewinn nicht überleben. Offiziell wird auch diese Regel mit der Einschränkung der Online Nutzung begründet. Seltsam erscheint nur, dass die Nutzung von weiteren Online-Medien nicht verboten wird.