Diskriminierung: Crown Casino Melbourne in der Kritik

Veröffentlicht von Jens Pfeifer am Friday, 30. August, 2019

Der aus Australien stammende NBA-Basketballstar Ben Simmons hat dem Crown Casino in Melbourne Diskriminierung vorgeworfen. Aufgrund der Hautfarbe sei Simmons und seinen Freunden kein Einlass gewährt worden, so die Kritik des Sportlers in einem Twitter-Video. Das Casino weist die Anschuldigungen allerdings zurück. Hier die wichtigsten Infos.

Der NBA-Spieler Ben Simmons versenkt einen Ball im Korb.

Der NBA-Star Ben Simmons setzt Crown mit Vorwürfen der rassistischen Diskriminierung unter Druck.(©NBA)

„Gleichberechtigung liegt mir sehr am Herzen“, so das Statement des 23-jährigen Philadelphia 76ers-Spielers, Ben Simmons. Dieser hat das Crown Casino Melbourne in einem kürzlich erschienenen Twitter-Video öffentlich kritisiert. Demnach habe das Sicherheitspersonal des Casinos im Freundeskreis des Basketballers nur die Ausweise von farbigen Personen kontrolliert und diesen folglich keinen Zutritt gewährt. Das Casino streitet den Vorfall ab, es sei lediglich zu einem „Zwischenfall im Zusammenhang mit zufälligen Alterskontrollen“ gekommen, so ein Sprecher.

Dass das Video nur subjektive Eindrücke des Geschehens wiedergibt, betonte auch Simmons. Dennoch fand das Video bei diversen australischen Medien großen Anklang und wurde schnell verbreitet. Offiziell wurde die Frage gestellt, warum nur Simmons und seine zwei farbigen Freunde von den Securities überprüft wurden, während ein weiterer nichtfarbiger Freund nicht kontrolliert wurde. Aufgrund der erhöhten Brisanz hat Simmons das Video inzwischen wieder gelöscht. Zum Thema äußerte sich Simmons dennoch ein zweites Mal. Hier erklärte der NBA-Star abermals:

“Wie ihr wisst, gab es letzte Nacht einen Zwischenfall am Crown Casino und meine Freunde und ich fühlten uns persönlich diskriminiert und ausgesondert. So möchte sich niemand fühlen. Das Thema Gleichberechtigung liegt mir sehr am Herzen und ich werde immer dafür einstehen, auch wenn unangenehme Diskussionen daraus entstehen.”

Crown streitet Vorwürfe ab

Zuletzt äußerte sich auch die Crown-Unternehmensführung zu Simmons Kritik und der geschilderten Situation. Wie bereits angedeutet habe es sich demnach nur um eine zufällige Alterskontrolle gehandelt. Das Casino sei zu diesem Vorgehen verpflichtet, sofern der Verdacht besteht, dass Kunden minderjährig sein könnten. Dasselbe gilt laut Crown auch für den Verkauf von Spirituosen und Tabakwaren.

In Australien gilt an dieser Stelle bekannterweise eine drastische Unter-25-Regel. Das Gesetz legitimiert im Zweifelsfall auch Alterskontrolle durch Verkäufer und Sicherheitsbeauftragte. Sofern ein Kunde keinen Ausweis oder anderweitiges Identifikation-Dokument vorweisen kann, dürfen die Angestellten den Verkauf oder Zutritt verweigern. Das Casino hierzu im Wortlaut:

“Crown Resorts weist den Vorwurf entschieden von sich, Besucher am gestrigen Abend diskriminiert zu haben. Unsere internen Sicherheitsvorkehrungen verpflichten unser Personal dazu, die Ausweise von Personen zu kontrollieren, die augenscheinlich jünger als 25 sein könnten. Dies spiegelt unsere erhöhten Sicherheitsstandards wider, die dafür sorgen, dass niemand unter 18 Jahren Zutritt in das Casino erhält.”