Deal zwischen Tabcorp und NBA

Veröffentlicht von Jens Pfeifer am Tuesday, 29. October, 2019

Der australische Glücksspielriese Tabcorp hat ein mehrjähriges Sportwett-Abkommen mit der US-amerikanischen Basketball-Liga NBA (National Basketball Association) geschlossen. Tapcorb erhält im Rahmen der Vereinbarung auch die Rundfunk-Rechte für den Liga-eigenen Sender NBA-TV. Wie sieht der Deal im Detail aus?

Der australische NBA-Star Patty Mills von den San Antonio Spurs sorgt für wachsendes NBA-Interesse. (©NBA)

Der in Melbourne ansässige Lotterie- und Wettanbieter Tabcorp Holdings ist der neue exklusive Sportwettpartner der NBA in Australien. Der börsennotierte australische Sportwettmarktführer erhält laut Vertrag Zugriff auf alle offiziellen NBA-Marken und -Daten und darf diese zukünftig auf seinen eigenen Plattformen vertreiben. Tabcorp-CEO Adam Rytenskild spricht von einem zukunftsweisenden Deal und verweist in diesem Kontext auf das wachsende Interesse australischer Sportfans an den US-amerikanischen Profiligen.
Die Begeisterung am NBA-Basketball wird laut Rytenskild durch australische Basketballspieler wie Ben Simmons von den Philadelphia 76ern oder Patty Mills von San Antonio Spurs begünstigt, demnach habe die Liga derzeitig „das stärkste Kontingent australischer Spieler das wir je gesehen haben“. Gegenüber der australischen Tageszeitung The Sydney Morning Herald kommentierte der Geschäftsführer außerdem:

“Die NBA ist bei unseren Kunden beliebt und wir sind stolz darauf, diese Partnerschaft einzugehen, um den Fans des Wettbewerbs ein breites Spektrum an Aktionen in Pubs, Clubs und TABs zu bieten. Dies schafft ein erweitertes Sportwettangebot, gibt den Fans und unseren Veranstaltungspartnern mehr Wert und ergänzt die konkurrenzlose Berichterstattung von Sky Channel.”

Großangelegter TV-Deal

Der Vertrag zwischen Tabcorp und der NBA beinhaltet außerdem eine weitläufige Medienpartnerschaft. Beide Partner verfügen über eigene TV-Sender und wollen diese in Zukunft kombinieren. In diesem Sinne sieht die Vereinbarung vor, dass NBA-TV, der 24 Stunden-Fernsehsender der Liga, in das Programm des Tabcorp-eigenen Senders Sky Channel integriert wird. Tabcorp-CEO Rytenskild erklärt, dass folglich „einzigartige NBA-Inhalte und -Erlebnisse für die Fans“ an allen landbasierten Veranstaltungsorten garantiert werden können.
NBA-TV ist inzwischen bereits in 120 Ländern auf der ganzen Welt verfügbar und bietet sowohl Liveübertragungen der NBA-Spiele als auch Highlights und spezifische Themeninhalte. Nun soll das Programm auch australienweit, in mehr als 4.400 Tabcorp-Einzelhandels- und Unterhaltungszentren, übertragen werden.
„Das umfangreiche Einzelhandelsnetz von Tabcorp wird NBA-TV zu Millionen von Fans in ganz Australien bringen“, lautet an dieser Stelle das Kredo des NBA-Asien-Managers Scott Levy, man „freue sich auf die Zusammenarbeit mit Tabcorp in seiner neuen Rolle als autorisierter Sportwettanbieter“. Ferner sieht Levy in dem Abkommen Vorteile für beide Seiten, stellt aber gleichzeitig auch die Integrität des Sports in den Vordergrund. In diesem Sinne wolle man zukünftig auch im Bereich der Best-in-Class-Praktiken zum Schutz der Integrität der NBA-Spiele kooperieren.

NFL-Deal im September

Tabcorp gab im Übrigen schon im September einen ähnlichen Deal mit der US-Football-Liga NFL (National Football League) bekannt. Auch hier wurden ein exklusiver Wettvertrag sowie eine mehrjährigen Medienpartnerschaft begründet. Tabcorp erhält folglich die Übertragungsrechte an allen NFL-Events. Außerdem planen die Partner, ein offizielles Pick’em-Free-to-Play-Footballspiel der NFL zu bewerben. Das Game bietet australischen NFL-Fans die Möglichkeit, wöchentliche Preise zu gewinnen, unter anderem Reisen zum Superbowl.
Mit Tabcorp etabliert sich ein weiterer internationaler Glücksspielanbieter am seit Mai 2018 legalisierten US-Sportwettmarkt. Die Regulierung von Sportwetten obliegt seitdem den einzelnen Bundestaaten. 18 Staaten haben bereits entsprechende Gesetzesnovellen erlassen. Der milliardenschwere Markt wird zurzeit von vielen ausländischen Buchmachern, unter anderem Bet365, William Hill, Paddy Power oder FDJ, umkämpft.