Caesars verkauft WSOP-Casino
Veröffentlicht von Jens Pfeifer am Thursday, 24. October, 2019
Der Casinoriese Caesars Entertainment (Las Vegas) hat den Verkauf des Rio All-Suite Hotel & Casino bekannt gegeben, neuer Eigentümer wird der in New York stationierte Immobilienkonzern Imperial Companies. Das Etablissement ist bekanntlich Austragungsort der World Series of Poker (WSOP). Wie steht es um die Zukunft der weltgrößten Poker-Turnierserie infolge des Verkaufs?
Es handelt sich um eine millionenschwere Transaktion: Caesars Entertainment hat beschlossen, das weltbekannte Rio All-Suite Hotel & Casino in Las Vegas, seit 2005 Veranstaltungsort der WSOP, für umgerechnet 465 Mio. EUR an den in Immobilienkonzern Imperial Companies aus New York City zu verkaufen. Das Geschäft soll noch im vierten Quartal dieses Jahres zum Abschluss gebracht werden. Allerdings wird Caesars die Immobilie noch zwei weitere Jahre lang, zu einer Jahresmiete von rund 40,4 Mio. EUR betreiben. Mit Blick auf die Hintergründe des Deals kommentierte Caesars-CEO Tony Rodio im Rahmen einer Pressemitteilung:
“Diese Transaktion erlaubt es Caesars Entertainment, seine Ressourcen auf die Bestärkung unserer attraktiven Portfolios an kürzlich renovierten Strip-Immobilien zu konzentrieren. Mit diesen Immobilien werden wir voraussichtlich ein besseres Betriebsergebnis erzielen.”
Der Geschäftsführer erklärt außerdem, dass Imperial Companies laut Vertrag das Recht eingeräumt wird, den Mietvertrag zu vergleichbaren Bedingungen, um ein weiteres Jahr zu verlängern – dies aber nur gegen eine Rückzahlung von rund 6,3 Mio. EUR. Nach Ablauf von drei Jahren steht es beiden Unternehmen zudem weiterhin offen, den Mietbetrieb fortzusetzen. In Bezug auf seine künftigen Marketingaktivitäten soll Caesars an dieser Stelle nicht eingeschränkt werden. Auch für Gäste und Mitarbeiter soll alles beim Alten bleiben.
Die Ankündigung des Verkaufs erfolgt übrigens nur kurz nach der Übernahme durch die Casinokette El Dorado im Juni – Caesars wurde für insgesamt 8,6 Mrd. USD aufgekauft. Grund waren vor allem erhebliche Börsenverluste im letzten Jahr. Allein 2018 waren die Aktien um 31,36 Prozent gefallen. Der Hauptaktionär und Investor Carl Icahn hatte den Verkauf des Unternehmens gefordert und zudem den Verkauf von einzelnen Caesars-Immobilien angekündigt.
WSOP weiterhin im Rio
Das Rio besitzt eine Spielfläche von 117.330 Quadratmetern und gilt als das erste All-Suite-Resort in Las Vegas. Das Etablissement ist seit 2005 bekanntlich Austragungsort der weltgrößten Poker-Turnierserie WSOP, weshalb der Verkauf des Rio für einige Gerüchte in der Pokerszene sorgte. Spieler und Fans sorgten sich um die Zukunft des Turniers, Grund waren die Berichte eines Bloggers, der unter dem Namen „Vital Vegas“ bekannt ist. Dieser erklärte, dass das Gebäude abgerissen und ein Baseballstadion gebaut werden soll. Die WSOP würde daher in den Linq Entertainment-Komplex am Strip umziehen. Außerdem wurde darüber spekuliert, ob die WSOP-Rechte gar an MGM verkauft werden.
Caesars-CEO Rodio stellte jedoch unlängst klar, dass die Zukunft der WSOP entgegen aller Gerüchte gesichert ist. Auch 2020/21 wird das Turnier demnach im Rio stattfinden. Caesars hält außerdem sämtliche Hosting-Rechte für alle Events ab 2021. „Die Beibehaltung der World Series of Poker und der Caesars Rewards-Kunden sind maßgebliche Faktoren, die unseren Schritt zu einer besonders wertvollen Transaktion machen“, so das eindeutige Kredo der Geschäftsleitung. Wo die Turnierserie jedoch nach Ablauf von spätestens drei Jahren stattfinden soll, bleibt vorerst unklar.