BOS gegen Casino Einschränkungen

Veröffentlicht von Jens Pfeifer am Tuesday, 14. September, 2021

Schweden hatte im Jahr 2020 aufgrund der Corona-Pandemie einige Einschränkungen für Glücksspiele ins Leben gerufen. Diese sollten verhindern, dass Schwedens Einwohner während des Lockdowns zu viel spielen und so zu viel Geld ausgeben. Der BOS kritisiert nun, dass die Einschränkungen weiter bestehen bleiben.

Die Kugel blieb bei einem Roulette-Rad auf der grünen Null stehen.

Schwedens Casinofans müssen weiterhin mit Einschränkungen spielen.
©PIRO4D/Pixabay/

Womit begründet die schwedische Regierung, dass die Einschränkungen weiter bestehen bleiben? Im Grunde genommen gibt es hierfür keine Begründung. Für BOS ist es somit nicht ersichtlich, weshalb die Einschränkungen weiter bestehen bleiben. Immerhin werden die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie zum 29. September aufgehoben. Spätestens zu diesem Zeitpunkt sollten auch die Beschränkungen für die Casinos wegfallen. Die Regierung möchte sie jedoch bis Mitte November aufrechterhalten.

Mit welchen Einschränkungen müssen die Casinofans leben? Sie dürfen zum Beispiel maximal 500 Euro pro Woche setzen. Zudem müssen sie vor Beginn des Spielens ein Zeitlimit setzen. Das Zeitlimit soll verhindern, dass zu lange gespielt wird, um so zu versuchen, einen möglichen Verlust wieder auszugleichen. Wer jedoch länger spielt, könnte seinen Verlust nur noch erhöhen statt mindern – so die Begründung der schwedischen Regierung.

Eine weitere Einschränkung wurde den Online Casinos auferlegt: Sie dürfen nur noch einen Bonus von 10 Euro anbieten. Mehr ist leider nicht mehr möglich. Eine Begründung für diese Einschränkung wurde nicht veröffentlicht. Womöglich hängt diese damit zusammen, dass für einen Bonus zuvor eine Einzahlung erfolgen muss. Diese darf nicht zu hoch ausfallen, weshalb auch der Bonusbetrag geringer ausfallen muss.

BOS übte bereits oft Kritik

Der Glücksspielverband BOS kritisiert nicht zum ersten Mal das Vorgehen der Regierung. Bereits zu Beginn der Einschränkungen übte BOS Kritik. Der Verband befürchtet, dass die Spieler zu illegalen Anbietern abwandern, wenn die Einschränkungen zu streng ausfallen. Das ist laut BOS inzwischen auch eingetreten: Eine neue Analyse beweist, dass im letzten Jahr drei Prozent aller Spieler zu einem illegalen Casino abgewandert sind.

Das hört sich zwar nach einer geringen Zahl an, diese könnte sich jedoch weiter erhöhen. Auch die Spieler werden nicht verstehen, weshalb die Beschränkungen weiterhin gültig sind. Somit könnten sie zum Teil unabsichtlich zu einem nicht lizenzierten Casino gehen. Das liegt daran, dass die Spieler selbst zugeben, dass sie ein nicht lizenziertes Casino nicht von einem lizenzierten unterscheiden können.

Spieler setzen weniger Geld

Die Befürchtungen der schwedischen Regierung haben sich nicht erfüllt. Laut BOS hat sich zwar die Anzahl der Spieler erhöht. Es ist jedoch positiv, dass kein Spieler zu viel Geld einsetzt. Das Gegenteil ist der Fall und die durchschnittliche Einzahlung hat sich sogar verringert. Es sieht somit nicht danach aus, dass sich aufgrund der Corona-Pandemie eine Spielsucht entwickelt hätte.