Betsson in Norwegen nicht erlaubt
Veröffentlicht von Jens Pfeifer am Wednesday, 14. July, 2021
Norwegen ist neben Österreich und Finnland eines der wenigen Länder in Europa, in dem Glücksspiele immer noch nicht für ausländische Anbieter zugelassen sind. Nach wie vor besteht in Norwegen ein Monopol, das vom Staat kontrolliert wird. Aus diesem Grund erhielt Betsson nun einen Verweis der Lotteriebehörde Lottstift.
Betsson hat sich in norwegischer Sprache und mit norwegischen Symbolen an dort einheimische Spieler gewandt. Zudem bot Betsson seine Spiele nicht nur im Internet an, es wurde auch Werbung im Fernsehen betrieben. Nachdem in Norwegen immer noch eine Monopolstellung herrscht, die vom Staat kontrolliert wird, wurde der auf Malta ansässige Glücksspielkonzern abgemahnt.
Im Grunde genommen hatte der Glücksspielkonzern Glück im Unglück. Es hätte auch anders ausgehen können und Betsson hätte sofort eine Geldstrafe erhalten können. So jedoch hat das Unternehmen ausreichend Zeit, sich aus dem norwegischen Glücksspielmarkt zurückzuziehen. Passiert dies, entgeht der Konzern einer Strafe. Die Abmahnung wurde im Übrigen an den Dachverband von Betsson gerichtet: BML-Group.
Das verdeutlicht, weshalb zugleich weitere Tochtergesellschaften angesprochen wurden. Es handelt sich um NordicBet, Norgesautomaten und CasinoEuro. Auch diese Marken müssen sich aus Norwegen zurückziehen, falls sie ihr Sortiment dort angeboten haben. Ansonsten droht wie Betsson auch eine empfindliche Geldstrafe. Das liegt auch daran, da angeblich die BML-Group bewusst Zahlungsverbote missachtet hat, die für ausländische Glücksspielanbieter gelten. Anhand dieser Verbote hätten gar keine Zahlungen von Spielern angenommen werden dürfen.
Norwegen möchte Monopolstellung verteidigen
Ausländische Glücksspielkonzerne dürfen immer noch nicht ihre Spiele in Norwegen anbieten. Dafür sorgt die Monopolstellung von Norsk Tipping und Norsk Rikstoto. Diese beiden Unternehmen sind in Norwegen derzeit die einzigen, die zum Beispiel Online Glücksspiele anbieten dürfen. Auf diesem Grund wurde Betsson abgemahnt und die Forderung gestellt, dass sich dieser Konzern aus Norwegen zurückzieht. Die vorhandene Lizenz aus Malta interessiert nicht und beeinflusst nicht das Glücksspielgesetz in Norwegen.
Die norwegische Regierung argumentiert damit, dass nur eine Monopolstellung eine ausreichend hohe Spielersicherheit gewährleisten würde. Dies trifft jedoch nicht zu, da viele Spieler in Norwegen bereits jetzt zu einem Online Casino greifen, das nicht zum Monopol gehört. Hierbei muss es sich nicht immer um aus dem Ausland lizenzierte Anbieter handeln. Wird ein nicht lizenziertes und somit eventuell unseriöses Casino genutzt, könnte dies ohne Spielersicherheit geschehen.
EGBA gegen Monopolstellung in Norwegen
Die EGBA – Abkürzung für European Gaming and Betting Association – führte er vor kurzer Zeit eine Studie durch, die bestätigt, dass die norwegischen Spieler mit dem Monopol unzufrieden sind. Bereits jetzt verwenden viele Fans andere Online Casinos, da durch die Monopolstellung ein zu geringes Sortiment vorhanden ist. Hierdurch entsteht schnell Langeweile – ein weiterer Grund, sich bei einem ausländischen Anbieter anzumelden. Aus exakt diesem Grund unterstützt die EGBA die Glücksspielkonzerne und plädiert für ein neu reguliertes Glücksspielgesetz.