Anbieter klagen vor schwedischem Gericht

Veröffentlicht von Jens Pfeifer am Wednesday, 18. May, 2022

Die schwedische Glücksspielaufsichtsbehörde hat gegen vier Glücksspielanbieter eine hohe Strafe ausgesprochen. Der Grund liegt darin, dass die Konzerne gegen die geltenden Vorschriften bezüglich Boni verstoßen haben. Deshalb müssen alle vier Konzerne mehrere Millionen Euro bezahlen. Hiergegen wollten sich die betroffenen Anbieter gerichtlich wehren.

Fünf Glücksspielautomaten stehen nebeneinander.

In Schweden dürfen keine Freispiele angeboten werden. ©LoggaWiggler/Pixabay

Eine Geldstrafe zwischen zwei und sechs Millionen Euro wurde von der schwedischen Glücksspielaufsicht Spelinspektionen gegen vier Glücksspielanbieter ausgesprochen. Diese hohen Summen kamen zustande, da sich diese Anbieter nicht an die geltenden Regeln bezüglich Boni und weiteren Promotions gehalten haben. So dürfen derzeit in Schweden Boni nur an Neukunden ausbezahlt werden – Bestandskunden dürfen keinen Bonus erhalten.

Ebenfalls ist es verboten, Freispiele anzubieten. Zwar müssen bei Freispielen keine Einsätze getätigt werden, es entsteht aber trotzdem ein gewisser Anreiz zum Weiterspielen. Aus exakt diesem Grund dürfen Glücksspielanbieter auch kein Treueprogramm anbieten. Solch eines ist bei Online-Casinos sehr beliebt und führt erneut dazu, dass die Spieler mehr spielen. Nur so können die verschiedenen Stufen des Programms erklommen werden. Solch ein Anreiz ist besonders für Personen mit einer Spielsucht gefährlich.
An diese vorgenannten Vorschriften haben sich die vier Anbieter nicht gehalten. So war es zum Teil möglich, dass ein Spieler 3.000 Euro pro Monat an Boni erhielt. Das ist eine sehr hohe Summe, nachdem der Bonus an einen Neukunden lediglich 100 SEK betragen darf. Deshalb wurde das Vergehen als schwerwiegend bezeichnet und führte zu den hohen Strafen durch die Spelinspektionen.

Gericht bestätigt Verstöße

Die vier Anbieter wandten sich an das Verwaltungsgericht Linköping, das in allen vier Fällen bestätigte, dass es sich um schwerwiegende Verstöße handelte. Das gibt zumindest die entsprechende: Pressemitteilung über das Gerichtsurteil wieder. Demzufolge müssen drei Anbieter die hohen Strafen akzeptieren: Casinostugan Ltd, ComeOne Sweden Ltd und Snabbare Ltd. Bei diesen Anbietern hat das Gericht die Strafe bestätigt und nicht verringert.

Anders verhält es sich mit dem Anbieter Hajper Ltd. Dieser Konzern hätte eine Strafe von 4,83 Millionen Euro zahlen müssen. Das Gericht hat die Strafe immerhin um eine Million Euro verringert. Hinter diesem Urteil stehen festgestellte mildernde Umstände, die jedoch nicht näher erläutert wurden. Trotzdem bestätigt dieses Urteil, dass auch Hajper verantwortungslos handelte.

Kommunikationsform wurde ebenfalls bemängelt

Obwohl es sich in der Tat um enorm hohe Strafen handelt, hat das Gericht diese als verhältnismäßig bezeichnet. Das lag daran, dass auch problematischen Spielern ein Bonus angeboten wurde. Zugleich wurden die Boni per SMS angeboten – auch das ist in Schweden verboten. Andere hingegen haben sich für den E-Mail Verkehr entschieden und damit selbst Beweise erschaffen. Die bemängelten Vorgänge fanden zwar bereits letztes Jahr statt, dies hat jedoch nicht zu einer Reduzierung des Strafmaßes geführt.