13 Länder genehmigen Online Glücksspiel

Veröffentlicht von Jens Pfeifer am Monday, 29. March, 2021

Der neue deutsche Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) feiert seinen Durchbruch: 13 Bundesländer haben die Legalisierung des Online Glücksspiels in Deutschland genehmigt. Der Marktöffnung ab Juli steht damit nichts mehr im Wege. Online Casinos, Online Sportwetten und Online Poker werden zukünftig lizenziert und damit in regulierte Bahnen gelenkt. Allerdings gelten strenge Vorgaben in punkto Spielerschutz.

Pokerchips und Spielwürfel auf einem Laptop.

Mindestens 13 Bundesländer mussten der Glücksspielreform zustimmen. ©AidanHowe/Pixabay

Es gelten unter anderem Werbebeschränkungen sowie ein maximales Einsatzlimit von 1.000 EUR pro Monat. Dazu kommen eine 1-Euro-pro-Spin-Grenze bei Online Automaten und Verbote von Live-Wetten (Zum Beispiel Wetten auf das nächste Tor) und Tischspielen wie Blackjack und Roulette. Die Konzessionen für beide Bereiche dürfen die einzelnen Länder vergeben. Es ist unklar, ob diese an private Firmen oder die staatliche Lotterie gehen.

Außerdem werden von den Lizenznehmern Frühwarn- und Sperrsysteme gefordert, um problematische Spielweisen zu unterbinden. Ohnehin arbeiten seriöse Anbieter bereits mit Algorithmen, die problematische Spielmuster schnell identifizieren und die jeweiligen Spieler ausschließen.

Mit den Landesparlamenten von Sachsen und Schleswig-Holstein haben 13 Bundesländer der längst überfälligen Gesetzesreform zugestimmt und damit den Weg für die Legalisierung ab Juli freigemacht. Kurz zuvor wurde der GlüStV auch von Niedersachsen, Berlin, Mecklenburg und Thüringen ratifiziert. Nur in Nordrhein-Westfalen, Saarland und Sachsen-Anhalt stehen die Bewilligungen noch aus. Letztere Stimme ist zwingend erforderlich, da in Sachsen-Anhalt eine neue zentrale Aufsichtsbehörde entstehen soll.

Durchbruch für Branche und Spieler

Lange waren Online Glücksspiele in Deutschland illegale. Eine Ausnahme bestand lediglich in Schleswig-Holstein, wo seriöse Anbieter bereits seit 2012 lizenziert wurden. Der Chef der dortigen Staatskanzlei, Dirk Schrödter, sprach daher von einem Durchbruch. Das neue Gesetz sorge für eine Kanalisierung der Spieler in den legalen Markt. Gleichsam würde der illegale Markt eingedämmt.

In Schleswig-Holstein hat nur die SPD gegen GlüStV gestimmt. Der Spielerschutz wurde von der Partei als unzureichend deklariert. Dementgegen erklärten die Grünen das Totalverbot endlich für beendet. Die CDU betonte, dass sich mit der Freigabe Steuern und Arbeitsplätze generieren ließen.

Ähnlich verhielt es sich auch in Sachsen: Hier erklärte die CDU die Abstimmung für eine positive Nachricht für Branche und Spieler. Der natürliche Spieltrieb würde in regulierte Bahnen gelenkt. Kritik äußerten in Sachsen die Linke – die Legalisierung des Online Glücksspiels stehe im Widerspruch zur Eindämmung von Spielsucht. Der Staat wäre mehr an Steuern als am Spielerschutz interessiert, so die Kritik.